Eurojuris Events

Eurojuris Deutschland Generalversammlung 2018

25 Kolleginnen und Kollegen aus allen Teilen der Republik waren dabei und haben nicht nur fleißig getagt, sondern auch die Helden- und Autostadt von ganz neuer Seite kennengelernt.

Ein paar Pioniere trafen bereits am Donnerstag ein und kamen abends in den Genuss exquisiter Getränke im Imperii, gemixt von der Szenegröße André Pintz, der für seine Kreationen sowohl überregional als auch international bekannt ist.

Richtig los ging es für alle dann am Freitag Nachmittag. Unser Redner Wladislaw Jachtchenko, selbst Jurist und Politologe und mittlerweile ein erfahrener Speaker auf nationalem und internationalem Parkett, sprach über Rhetorik für Juristen – Spannend! Insbesondere deshalb, weil er die Zuhörer mit allerlei Tipps und Tricks ausstattete, nicht nur für Verhandlungssituationen, sondern auch für ganz alltägliche Interaktionen. Die meisten von uns sind jetzt ganz heiß darauf, das alles auszuprobieren und den Kollegen rhetorisch eine Nasenlänge voraus zu sein ;-)

Einen Vortrag ganz anderer Art erlebten die Teilnehmer abends auf Goethes Spuren wandelnd in Auerbachs Keller. Zunächst wurden wir von einem richtig, richtig schicken Büffet verwöhnt, das exklusiv für Eurojuris unten im berühmten Fasskeller, dem Herzstück des Lokals, serviert wurde. Und dann wurde Geschichte lebendig: der Fasskellermeister fegte wie ein Sturm herein und ließ uns mit seinen Erzählungen über Dr. Faustus, Dr. Auerbach und den jungen Goethe tief in Leipzigs Historie und Legendenwelt eintauchen.
Am Schluss stand die Fasskellerzeremonie: Nur während dieser Zeremonie öffnen sich die Türen zum tiefstgelegenen Raum von Auerbachs Keller, der Hexenküche. Und nur hier kann man es Faust und Mephisto gleichtun und in einer Verjüngungszeremonie den sagenumwobenen Verjüngungstrunk schmecken und wirken lassen. Also an alle Daheimgebliebenen: Sie werden die Kolleginnen und Kollegen kaum wiedererkennen, denn wir alle haben von dem Zaubertrank gekostet!

Übrigens: Wussten Sie, dass Auerbachs Keller gemeinsam mit dem Münchner Hofbräuhaus, dem Hotel Sacher in Wien und dem Hard Rock Café in Los Angeles zu den bekanntesten Gaststätten der Welt gehört?
Die Generalversammlung am Samstag drehte sich in erster Linie um die aktuelle Satzungsänderung: Es wurde der Vorschlag besprochen, ob künftig auch an Standorten, an denen bereits eine Kanzlei aus dem EJD-Netzwerk tätig ist, eine weitere Kanzlei aufgenommen werden kann, sofern die bestehende Kanzlei an jeglichen Netzwerkaktivitäten nicht mehr teilnimmt bzw. sich anderweit satzungswidrig verhält.
Der Vorschlag wurde kontrovers, aber konstruktiv diskutiert. Letztlich hat die Generalversammlung die Satzungsänderung mit einigen Anpassungen angenommen: Ein nachträgliches Anrufen der Generalversammlung soll nicht mehr möglich sein, wenn eine neue Kanzlei aufgenommen worden ist; dieser Abschnitt des Vorschlags wurde gestrichen. Dies soll der neu aufgenommenen Kanzlei Sicherheit hinsichtlich ihrer Mitgliedschaft bei Eurojuris verschaffen. Zudem wurde aus dem Katalog der satzungsmäßigen Anforderungen, die ggf. von der bestehenden Kanzlei nicht erfüllt werden, ausdrücklich die Zertifizierung ausgenommen. Derzeit ist nur eine Minderheit unserer Mitgliedskanzleien zertifiziert, so dass dieses Kriterium in einem solchen Fall nicht entscheidend sein soll.

Nach einer kurzen Pause ging es mit einem Blick in die Zukunft des Anwaltsberufes weiter: Prof. Julian Kawohl sprach zu uns über das Thema Digitalisierung und was die aktuellen Entwicklungen für Kanzleien bedeuten. Sehr wichtig waren dabei die Praxistipps, in denen der Referent darlegte, wie auch kleine und mittelständische Kanzleien auf die neuen Trends reagieren und sich hierbei Marktanteile sichern können. Der derzeitige Stand der Technik erlaubt die Entwicklung neuer Rechtsprodukte und Angebote, daher erläuterte Prof. Kawohl auch, woher die guten Ideen stammen und wie man selber darauf kommt – für alle, die sich mit ihrer Kanzlei weiterentwickeln wollen, äußerst praxisrelevant!

Und nach dem Vortrag nahm die Tagung nochmal zusätzlich Fahrt auf: Acht Trabis waren am Start und wurden vom EJD-Racing Team in atemberaubenden Manövern durch Leipzig getrieben. Man stelle sich das Ganze nicht so einfach vor: die Rennpappe ist liebevoll zu behandeln aber eisern zu steuern, und wer mal einen Trabi gemeistert hat, kann danach jedes Auto fahren. Wirklich jedes.
Die Fahrt selbst gestaltete sich, vorsichtig ausgedrückt, abenteuerlich und geradezu rasant. Nicht immer war es einfach, dem Führungsfahrzeug zu folgen, und so wurde mit quietschenden Reifen durchaus die eine oder andere dunkelgelbe Ampel mitgenommen. Zwischendurch ging schon mal ein Schaltknüppel aus der Halterung, Anschnallgurte waren bestenfalls als Alibi vorhanden und die Abgase der Zweitakter hatten nach kürzester Zeit offenbar leicht berauschende und benebelnde Wirkung. Anders sind das anhaltende glückliche (in einigen Momenten auch etwas hysterische) Gelächter der Teilnehmer und die laut hörbaren Begeisterungsausrufe einfach nicht zu erklären!

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt, über Funk kurz erklärt, waren schnell abgehandelt, denn die Guides wollten mit uns einfach fahren. Station zum Fahrertausch machten wir an Leipzigs ausgedehnter Seenlandschaft direkt vor den Toren Leipzigs und noch einmal beim Völkerschlachtdenkmal. Hier gab es Ost-Schokolade und Brause, und unser Guide Stefan erzählte uns schnell einiges zu Leipzigs Geschichte, um dann direkt auf sein allerliebstes Lieblingsthema überzuleiten: Trabis. Niemand hätte es gedacht, aber er steckte uns mit seiner Begeisterung dermaßen an, dass sich anschließend mehrere Teilnehmer verstohlen erkundigten, wieviel denn so ein Trabi eigentlich kostet, nur mal so.

Einen Trabi trieben wir auf dem Rückweg (Berg runter) auf 80 (Achtzig!) km/h, OK, das hektische Bremsmanöver danach lief etwas aus dem Ruder (Trabis können auf der Landstraße exzellent driften). Überhaupt, die Bremsen: so bedrohlich nahe wie mit dem Trabi kommt man Straßenbahnen und Luxuskarossen, die auf einmal im Weg herumstehen, normalerweise auch nicht, leichte Panikmomente inklusive.
Am Schluss nach zweieinhalb Stunden mochte niemand so recht aussteigen. Alle hätten gerne noch ein weitere Runde um die Platte gedreht, und jede unserer Rennpappen wurde zum Abschied noch einmal zärtlich getätschelt. Am allerbesten formulierte es ein Kollege aus Regensburg (der natürlich unerkannt bleiben möchte) mit einem versonnenen Lächeln: „Mehr Auto braucht ka Mensch.“

Und dann: Auf zum Ausklang in Barthels Hof! In einem der schönsten Innenhöfe von Leipzig gelegen und normalerweise vom Tagungshotel gut zu Fuß zu erreichen. Allein – auch in Leipzig kann man sich verlaufen, insbesondere, wenn mehrere Rechtsanwälte/-innen gleichzeitig den Weg vorgeben und dabei in unterschiedliche Himmelsrichtungen laufen. Ein Hoch auf die Technik, Google Maps rettete auch hier den Abend und es gab leckere sächsische Spezialitäten zum Abschluss.
Liebe Teilnehmer, wir möchten uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Mit Ihnen zusammen wurde das Wochenende denkwürdig und besonders, und am glücklichsten sind wir darüber, dass es Ihnen auch so gut gefallen hat und Sie uns so ein super Feedback gegeben haben. Wir freuen uns jetzt schon auf unsere Frühjahrstagung auf der Postalm im Salzburger Land!
P.S.: Als kleine Erinnerung an alle sei noch einmal gesagt: Die Kosten für die Teilnahme an der Generalversammlung sind in den Mitgliedsbeiträgen bereits enthalten. Wenn Sie nicht dabei sind, schenken Sie also etwas her, das Sie schon an Eurojuris bezahlt haben. Deswegen: bei der nächsten Veranstaltung nicht lange zögern! :-)

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